Sprachliche Auffälligkeiten

Aussprache: Einzelne Laute werden ersetzt (zum Beispiel sch durch sdurch gdurch kdurch ch), andere werden falsch oder nicht gebildet.

Grammatikerwerb: Die richtige Reihenfolge der Wörter im Satz stimmt nicht. Es entstehen unvollständige oder umgestellte Sätze. Mehrzahlformen, Artikel, Präpositionen und Fallformen sind oft falsch.

Wortschatz/Wortabruf: Der Wortschatz des Kindes ist nicht altersgemäss entwickelt und/oder die passenden Begriffe können nicht der Situation entsprechend abgerufen werden.

Sprachverständnis: Kinder mit Sprachverständnisstörungen fallen zu Hause oft nicht auf, weil sie sich Strategien angeeignet haben, um ihren Alltag bewältigen zu können. Das Verstehen von Fragen und das Befolgen von Aufforderungen in einer weniger vertrauten Umgebung und Situation fällt ihnen aber schwer und macht die Verständnisprobleme sichtbar.

Lesen und Schreiben: Lesen und Schreiben sind komplexe Leistungen. Kinder, deren Sprachentwicklung auffällig verlaufen ist, stossen auch hier oft an ihre Grenzen. Ihre Verarbeitungsprobleme im Sehen und Hören führen häufig zu Lese- und Schreibfehlern.  

Redeflussstörungen: Atemblockaden und Verkrampfungen führen unter anderem dazu, dass ein Kind stottert. Der Redefluss kann überhastet sein, die Aussprache wird dadurch oft undeutlich und verwaschen. Oft zerfällt die Satzgestalt.

Atmung und Stimme / Mundmotorik: Manche Kinder atmen ausschliesslich durch den Mund, was ihre Infektanfälligkeit erhöhen kann. Wenn ein Kind falsch schluckt, kann dies die Zahnstellung beeinflussen. Kinder mit heiserer Stimme sprechen oft viel und sehr laut. Dabei kommt es zu einer Überbeanspruchung der Stimmbänder.

Wahrnehmung: Zur Wahrnehmung gehören die Aufnahme, Weiterleitung und Verknüpfung von Reizen. Intakte Sinne (Gehör, Augen und Tastsinn) und gute Aufmerksamkeits- und Konzentrationsleistungen sind Voraussetzungen für eine gute Wahrnehmung und können auch die Sprachentwicklung beeinträchtigen.